Deutsches Chorfest 2016 in Stuttgart
Vom 26. bis 29. Mai stand die Landeshauptstadt unter dem Motto „Stuttgart ist ganz Chor“ – es fand das Deutsche Chorfest statt. Mit gut 400 teilnehmenden Ensembles, mit ca. 14.000 Sängerinnen und Sängern und über 700 Konzerten zählt das Deutsche Chorfest zu den größten Musikfestivals der Welt. Oberbürgermeister Fritz Kuhn hatte somit ganz Recht, als er Stuttgart kurzerhand zur Europäischen Chorhauptstadt erklärte.
Vertreten war hierbei bei den Tageskonzerten, den Wettbewerben, den Festkonzerten, den Nachtklangkonzerten und in Kirchen und sozialen Einrichtungen alles, was die Vokalmusik hergibt: Kleine a cappella – Formationen, Laienchöre, Profis wie das SWR Vokalensemble, aber auch der größte Beatleschor Deutschlands, der größte Onlinechor der Welt und ein 500 Frauen starker Projektchor des Hessischen Sängerbundes. Dank der großzügigen Unterstützung der Stadt Stuttgart, des Land, einiger Firmen und privater Spender standen so renommierte Spielstätten wie die Liederhalle, die Musikhochschule, das Theaterhaus und Dom und Stiftskirche zur Verfügung. Die große Bühne – im wahrsten Sinne des Wortes – bot die Open Air Bühne auf dem Schlossplatz.
Und mitten drin in alle dem war auch der Gesangverein aus dem beschaulichen Eningen vertreten. Den offiziellen Teil bestritt der Projektchor aus music and more, Frauen- und Männerchor unter Leitung von Brigitte Neumann und begleitet von Natalie Schäfer am Klavier am 28. Mai in der Stadtkirche Bad Cannstatt. Auf dem Programm standen kirchliche Werke wie „Heaven is a wonderful place“ oder „Tebje pajom“, aber auch weltliches wie „Der Entertainer-Rag“.
Die Besucherzahlen hätten zwar noch etwas besser sein können, aber dies war der etwas „abseitigen“ Lage vom Hauptgeschehen und dem Regen kurz vor dem Auftritt geschuldet. Dennoch kann der Gesangverein Eningen zufrieden mit seinem Auftritt sein; wann hat ein Chor schon einmal Gelegenheit, sich außerhalb der vertrauten Umgebung einem nationalen Publikum vorzustellen, noch dazu mit einer so herrlichen Akustik wie in der Stadtkirche. Und auch musikalisch muss die Leistung ganz gut gewesen sein. Ein Herr aus Berlin gestand hinterher, dass er vor lauter Zuhören ganz vergessen hatte, zu seinem eigenen Chor zum Einsingen zu gehen.
Nach dem Auftritt brachte der (sehr passende) Stadthallenbus der RSV den Chor zum Schlossplatz, von wo aus sich die Sängerinnen und Sänger – nach einem kurzen spontanen Platzkonzert – in der Stadt zu verschiedenen Konzerten oder auch zu gastronomischen Einrichtungen – ein Chorfest ist auch immer etwas Geselliges – verteilten.
Da das Chorfest praktischer Weise direkt vor der eigenen Haustüre lag, waren viele Sängerinnen und Sänger aber auch an den anderen drei Tagen – die Teilnehmerbänder galten für den gesamten Zeitraum – in Stuttgart und schauten sich an, was andere Gesangvereine so zu bieten haben und genossen die Konzerte der vertretenen Spitzenensembles. Alles in allem war das Chorfest, so die Stimmen aus den Reihen des Chores, ein tolles Erlebnis, sowohl musikalisch als auch zwischenmenschlich, denn unter Sängern kommt man in der Regel recht schnell in ein freundschaftliches Gespräch. Zum Abschluss bleibt nur noch abzuwarten, wo der Gesangverein in vier Jahren zum nächsten Chorfest hinreisen darf.
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