183. Stiftungsfest – Die lustige Witwe

 

Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Freischütz ein eher ernstes Stück auf dem Programm gestanden hatte, ging es beim diesjährigen Stiftungsfest, seines Zeichens 183. Geburtstag des Gesangvereins, im wahrsten Sinne des Wortes lustiger zu, um genau zu sein mit einer lustigen Witwe, und das in einer nahezu bis auf den letzten Platz gefüllten HAP-Grieshaber-Halle.

 

Neben zahlreichen Sängerinnen und Sängern befreundeter Vereine, sogar aus Bad Saulgau und Berlin waren Gäste angereist, konnte Vorstand Peter Hauf auch diverse Gemeinderäte, Bürgermeister Alexander Schweizer und Eberhard Wolf, Präsident des Chorverbandes Ludwig Uhland begrüßen.

 

Bereits beim Betreten der Halle wähnten sich die Zuschauer dank entsprechender Dekoration von Laura Ernst und Dorlis Schall in einem Pariser Cabaret. Denn genau in diesem Umfeld spielt die lustige Witwe von Franz Lehár.

 

Im Großen und Ganzen geht es im Stück um Hanna Glawari, lustige und vor allem reiche Witwe, die sich eigentlich auf niemanden so richtig einlassen kann, da ja alle nur an ihrem Geld interessiert sind. Dann gibt es noch Graf Danilo, der Hanna heiraten soll, um durch die Erbschaft den pontevedrinischen Staatshaushalt zu sanieren, Hanna aber a) nicht heiraten will, weil man sonst auch ihm nur finanzielle Gründe nachsagen würde und b) er schon einmal mit Hanna liiert war und diese Verbindung wegen des Standesunterschiedes aufgeben musste.

 

Wäre das nicht schon kompliziert genug, gibt es auch noch Valencienne, die Frau des pontevedrinischen Gesandten Zeta, die ein Verhältnis mit Camille de Rosillon hat. Als die beiden in einem Gartenpavillon beim Tête-à-tête beinahe von Zeta erwischt werden, schiebt das Factotum Njegus schnell Hanna Glawari vor, die vorgibt, sie habe das Rendezvous mit Rosillon gehabt, um Valencienne zu retten.

 

Wie von Hanna auch ein bisschen kalkuliert, macht dies Danilo rasend eifersüchtig und als sie mit der Notlüge „bei einer Wiederverheiratung verliere ich mein ganzes Vermögen“ noch ein bisschen nachhilft, springt Danilo über seinen Schatten und gesteht Hanna seine Liebe.

 

Einziger offener Punkt ist noch das Verhältnis von Valencienne und Camille bzw. das wichtigste Accessoire des Abends: ein Fächer. Auf den hatte Camille naiver Weise „Ich liebe dich“ geschrieben, der Fächer wird natürlich prompt im Pavillon gefunden und Zeta erkennt, dass es der Fächer seiner Frau ist. Aber zum Glück hatte Valencienne auf dem Fächer auch notiert, dass sie eine anständige Frau sei und ihr Mann ist wieder beruhigt – und auch ein wenig überrascht, denn das konnte er ja nicht ahnen; und diese Selbsterkenntnis führte prompt auch zum letzen Lacher des Abends, bevor es zum großen Finale mit Tanz der Solisten ging.

 

Die beiden großen Hauptrollen Hanna und Danilo wurden bravourös von Adelinde Bohn und Boris Krasovc gegeben, stimmgewaltig und ausdrucksstark im Spiel.

 

Baron Zeta wurde vom bewährten Haussolisten Alexander Rabe gespielt und gesungen, das Liebespaar Valencienne und Camille wurden von Isabel Neumann und Matthias Maier dargestellt, für die es – wie schon vor vielen Jahren in der West Side Story und auch letztes Jahr beim Freischütz – wieder mal kein Happy End gab.

 

Eine der umfangreichsten Sprechrollen, Njegus, brachte Alfred Rusnak auf die Bühne. Ebenfalls mit von der Partie waren Ralph Sautter als Cascada und Ulrich Reichel als St. Brioche.

 

In kleineren Rollen und parallel als Bühnenhelfer waren Marina Mezger, Andrea Zipper, Karl-Heinz Hüttl, Stefan Meßmer und Richard Hehl beteiligt.

 

Vor der Bühne saßen – gut 75 Personen stark – Frauen- und Männerchor und music and more; sie wiederholten die bekannten Melodien der Solisten noch einmal chorisch z.B. „Jetzt geht er ins Maxim“, „Ja das Studium der Weiber / Männer ist schwer“, „Sieh dort den kleinen Pavillon“ oder natürlich das wohl bekannteste Stück aus der Witwe „Lippen schweigen“.

 

Ebenfalls mit eingebunden ins Stück waren die kleinen Achalmfinken, die Adi Bohn beim Vilja-Lied unterstützten und die großen Achalmfinken Gina Bross, Kathrin Bussmann, Rosalie Hehl, Chiara Langner, Kira Sautter und Anne Schobert die als Grisetten singen und sogar tanzen mussten.

 

Immer wieder aufgelockert wurde das Bühnengeschehen durch Tänze von Gioia Marischka, Lisa Michl, Ilse Niekert, Luisa Niemann und Ricarda Degenhardt vom Tanzstudio BewegGrund aus München unter der bewährten Leitung von Sabrina Neumann. Sie hatte zudem mit ihrem Sohn den jüngsten Zuhörer des Stiftungsfestes mitgebracht – naja, eigentlich hatte er es verschlafen, aber er ist ja auch erst zwei Wochen alt; für ihn gab es bei den Dankesworten am Schluss noch ein Geschenk von music and more.

 

Da bei so eine Operette aber nicht nur gesungen werden kann, saß am Klavier wieder die unverzichtbare Natalie Schäfer, die nicht nur einfach mitspielt, sondern das komplette Stück auch mitdenkt und immer genau da in der Partitur ist, wo auch die Sänger gerade sind; das ist eine Eigenschaft, die nicht jeder Pianist hat.

 

Auch unverzichtbar war Herr Pflug von CL&CS, der für den guten Ton und das richtige Licht sorgte. Ebenfalls zu erwähnen ist noch Viviane Volpe von music and more, die hinter dem Vorhang versteckt war, um bei eventuellen Texthängern zu helfen.

 

Doch nicht nur im sichtbaren Bereich spielt die Musik; auch hinter der Bühne gibt es bei so einem Konzert allerlei zu tun, angefangen bei der Kostümauswahl im Naturtheater mit Trude Heck, über die Maske unter Leitung von Birgit Bussmann und dem tollen Bühnenbild von Doris und Ernst Hummel, bei dem Erich Schall sie tatkräftig unterstützt hatte. Nicht zu vergessen auch das Hausmeister-Team der Festhalle, die dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen.

 

Wer jetzt aufmerksam mitgezählt hat, kommt mit den Akteuren vor und auf der Bühne und den vielen fleißigen Helfern auf gut 120 Personen und diese müssen erst einmal koordiniert werden. Doch die Arbeit fängt bereits viel früher an: Das Stück muss ausgewählt, bearbeitet und erarbeitet werden und dann gab es noch eine lange Probenphase für den Chor und auch Extraproben (mit Verpflegung im heimischen Wohnzimmer) für die Solisten und Proben für die Grisetten in München (mit Fahrt) und immer wieder tauchen kleinere und größere Probleme auf, die es zu lösen gilt. Das alles bündelt sich beim Gesangverein in einer einzigen Person: Chorleiterin Brigitte Neumann, der daher auch der größte Dank des Abends galt.

 

Nach lang anhaltendem Applaus ging es für die Besucher – wie auch schon vor dem Konzert und in der Pause -  noch einmal an die Verpflegungsstände im Foyer, deren Leitung bei Ursel Reich lag – vielen Dank auch an die vielen fleißigen Küchen- und Thekenhelfer. Hier konnten die Besucher und die Vereinsmitglieder den Abend noch gemütlich ausklingen lassen; bei letzteren kann das übrigens auch ein wenig länger dauern, denn bei allem Spaß, den so ein Konzert macht, ist man durchaus auch froh, wenn es vorbei ist und die Anspannung abfällt.

 

Alles in allem bleibt zu sagen, dass es sowohl musikalisch als auch von der Stimmung her ein mehr als gelungener Abend und würdiger Geburtstag für den Gesangverein war.

 

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